Wegen Unbespielbarkeit des Hartplatzes und wegen der Freude an sportlicher Vielseitigkeit und wegen der aktuell laufenden Winterolympiade und außerdem aus einer Bierlaune heraus, hatten sich die blau-weißen Altherren im Februar zu einer Skiausfahrt verabredet. Der frühmorgendliche Treffpunkt, der von neun der zehn Gefährten noch für einen Scherz gehalten wurde, konnte doch mühelos eingehalten werden und deshalb machte man sich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg nach Melchsee-Frutt in der Zentralschweiz. Vor Ort wurde kurzzeitig die Wettervorhersage verflucht, ehe man gegen halb neun bei ca. 1500 m ü.M. in einer Mannschaftsgondel aus der dicken Nebelsuppe emporschwebte. Damit begann ein traumhafter Ski- und Snowboardtag.
Nach der gemeinsamen Auffahrt auf 2300 m und einer ersten Orientierungstour, teilte man sich zur weiteren Erkundung des Hochtals in zwei Gruppen auf und verabredete sich für die Mittagspause am Bonistock, auf der Sonnenterrasse. Am Vormittag wurden dann erstmal Kilometer gemacht. Der überschaubare Andrang an den Liften lud zu einem flotten Rauf und Runter ein und die exzellenten Pistenbedingungen sorgten für strahlende Gesichter bei den Tunibergern. Wenn die Warteschlange an der Sesselbahn doch einmal zu lang war, wurde sie in alter SVW-Manier, per Blutgrätsche, gekürzt. Wenn’s auf der Piste zu eintönig war, wurde auch schon mal ein Abstecher ins Gelände gewagt, um am Rande einer Felsklippe die Idee noch einmal zu überdenken.
Das Pausenbier war dann der zwischenzeitliche Höhepunkt. Bei frisch gegrillten Käsekrachern vor einem atemberaubenden Alpenpanorama genoss man Punkrock-Klänge und Hanfduft vom Nebentisch. Da konnten auch schon mal die Bananen aus dem Rucksack hüpfen. Wohl dem, war man sich einig, der sich schon unten im Nebel mit Sonnencreme einbalsamiert hatte.
Neu gestärkt bekamen die Waltershofener nun die zweite Luft und ritten für zwei weitere Stunden die gewohnt heiße Klinge durch die anspruchsvolle Pistenlandschaft. Die sogenannten „Alten Herren“ zeigten sich an diesem Nachmittag jung geblieben, machten sie doch zunächst den Skicross unsicher und shredderten dann die Rails, Boxes und Kicker im Fruttpark. Danach war wohlverdientes Chillen an der Schneebar angesagt, was nochmal ein paar Prozent Akkuladung für die folgende Talabfahrt brachte. Leider konnte die dann aufgrund der miserablen Sichtverhältnisse nicht mehr mit den vergangenen acht Stunden Wintersporterlebnis mithalten. Wenigstens kamen aber alle unverletzt an der Talstation Stöckalp an.
Der Skischuhe entledigt, ließ man sich Hefezopf und ein Feierabendbierchen schmecken und ließ die beiden Chauffeure ihre Arbeit tun. Erschöpft, aber wohlbehalten traf man gegen acht Uhr wieder in der Heimat ein. Die gemeinsame Einkehr bei Piero rundete einen rundum gelungenen AH-Ausflug ab. Rückspiel nicht ausgeschlossen.
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