SV Waltershofen AH – FC Freiburg-St.Georgen AH || 1:0 (1:0)

SVW Wappen
Wappen des SV Waltershofen
Erfolgreicher Start in den Bezirkspokal
Ob „Angstgegner“ die richtige Bezeichnung wäre, sei dahin gestellt. Aber dass man es mit dem FC Freiburg-St.Georgen mit einer echten Hausnummer des hiesigen Alt-Herren-Fußballs zu tun bekommen würde, daran hatte niemand Zweifel. Das Lehrstück aus der Kirchzartener Halle vor zwei Jahren, als man von den Grünen zurechtgespielt wurde, war in den Waltershofener Köpfen noch präsent. Und beim Treffen zum ersten Kräftemessen in der Bezirkspokalsaison 2018/2019 war den blau-weißen Gastgebern auch allerhöchstens ein vorsichtiger Optimismus anzusehen. Die St. Georgener erweckten dagegen allesamt den Eindruck, seit dem letzten Aufeinandertreffen fünf Jahre verjüngt und mindestens einen Kopf größer geworden zu sein.
Was blieb den Hausherren also anderes übrig, als sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und sich mit einem detailliert ausgefuchsten, flexiblen Matchplan in das Pokalabenteuer zu stürzen. Die eigenen Stärken waren schnell ausgemacht. Wie in den vergangenen Freundschaftsspielen wollte man wieder aus einer geordneten Defensive heraus agieren und mit taktischer Cleverness das Spiel bestimmen. Konsequente Besetzung aller Positionen und das Zuschieben der Räume, um die spielstarken Gäste nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Taktische Disziplin und die Geduld, auf sich bietende Offensivgelegenheiten zu warten, waren die Erfolgsfaktoren in der Vergangenheit und wurden auch diesmal von Chefstratege Hannes unermüdlich eingefordert.
Auf der Grundlage seiner Überlegungen wurde in der vergangenen Woche noch von einem inoffiziellen Mannschaftsrat die personelle Besetzung festgelegt. Bis spät in die Nacht diskutierte man auf dem Hercherfest alle möglichen Konstellationen durch, um am Mittwoch die passende Aufstellung präsentieren zu können. Mit folgendem Ergebnis.
Enzo, der nach dem vergangenen Wochenende ein Erfolgserlebnis bitter nötig hatte, war für das Halten der Null verantwortlich. Davor sicherten Stefan N. und Volker das Zentrum, wobei Letzterer erst lange nach dem Anpfiff von seinem eigentlichen Auftrag erfuhr. Die Außenbahnen besetzten Stefan W. und Frank G., die mit ihren Vorderleuten Jochen und Thomas die Offensivaktionen über die Flügel ins Rollen bringen sollten. Das Steuerzentrum der Tuniberg-Elf bildeten Florian A. und Hannes, in der Abteilung Attacke standen Marco und Frank S. auf dem Platz. Die Hochkaräter Simon und Kilian standen an der Linie parat um schnellstmöglich ins Geschehen eingreifen zu können. Mit Manuel, Dominik, Albrecht, Florian H. und den Glöcklerbrüdern Reinhard und Norbert, sowie Richard standen einige spielberechtigte Ü35er leider nicht zur Verfügung. Andererseits zeigt die Liste aber auch, welches Potenzial bei den Waltershofenern noch schlummert.
Auf steinhartem Geläuf nahm man also das Duell mit den St. Georgenern auf. Geleitet von einem Unparteiischen, der mutmaßlich die 35er-Grenze noch nicht überschritten hatte, entwickelte sich ein munteres Spielchen, das mehr von Körperlichkeit und internationaler Härte geprägt war als von Anmut und Grazie. Robust geführte Zweikämpfe waren die Regel, feine Spielzüge eher die Ausnahme. Im gleißenden Licht der Flutlichtstrahler operierte der Gast mehr als erwartet mit Langholz, während die Bemühungen der Gastgeber sich zunächst auf auf die eigene Sortierung konzentrierten. Im Laufe der Partie kamen beide Teams immer wieder zu Strafraumszenen, jedoch ergab sich nichts Zwingendes. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff bewies Sturmtank Kilian einen exzellenten Torriecher, als er einen verunglückten Spielaufbauversuch des Gästekeepers erlief und aus zwanzig Metern eiskalt zum 1:0 einnetzte. Das Tor des Spiels war gefallen.
Die wohlverdiente Halbzeitpause, die die Gutmann-Truppe traditionell zur Neuausrichtung nutzt, verging wie im Flug und noch ehe alle erdenklichen Wechselmöglichkeiten zu Ende analysiert waren, ertönte der Wiederanpfiff. Die grünen Hünen verfolgten weiterhin ihre forsche Gangart, was von den Waltershofenern teilweise erwidert und teilweise moniert wurde. Volker, der seinen bereits im ersten Durchgang erhaltenen Elch als Lamm bezeichnet hatte, obwohl es sich zweifellos um einen Pferdekuss handelte, erlitt nun eine weitere Muskelverletzung, die zwar namenlos blieb, ihn aber zur Aufgabe zwang. Aufgrund – oder trotz – verschiedener Umstellungen im 4-4-2 des SVW gelang es aber in der Folge weiterhin, alle gegnerischen Angriffe unwirksam zu machen. Vielmehr boten sich den Blau-Weißen noch einige gute Möglichkeit zum Ausbau der Führung. Hannes, Simon und Kilian sowie Jochen gleich doppelt, verpassten das 2:0 jeweils um Haaresbreite. Sei’s drum, dachte man sich als der Schiedsrichter nach 90 von vorgesehenen 80 Minuten die Partie beendete, und feierte den ersten Sieg im ersten echten Pflichtspiel der letzten Jahre.
Obwohl der ungewohnte Hartplatzfight den meisten noch einige Tage in den Knochen stecken würde, zeigte sich das gesamte Team begeistert vom errungenen Erfolg. Der erste Dreier konnte verbucht werden und man kann mit ordentlichem Selbstvertrauen in die kommenden Pokalbegegnungen gehen. Mit einem Kunstrasenspiel in Ebringen und einer Rasenpartie bei den Opfinger Nachbarn stehen stehen zumindest Matches auf angenehmem Untergrund an. Die Punktejagd kann also weitergehen.
Aufstellung:
E.L’Altrella
F.Gutmann, St.Nußbaumer, V.Müller, St.Weidner
Th.Rees, H.Leistert, F.Amrein, J.Kern
F.Strohbach, M.Müller
Eingewechselt: K.Dettinger, S.Stork
Torschütze: K.Dettinger