Es war ein angenehmer Herbst-Montagabend in Waltershofen, und alles war angerichtet für die 1. Runde im AH-Bezirkspokal mit einem Tuniberg-Derby: Waltershofen gegen Munzingen – ein Duell, das mehr versprach als nur Tore. Die Vorfreude war groß, und von der ersten Minute an übernahmen die Waltershofener das Kommando. Das Spielgeschehen ließ keinen Zweifel: Der Ball wollte einfach nicht weg vom Munzinger Tor, als wäre er magnetisch angezogen. Und der Ballbesitz? Nun ja, die Waltershofener hätten den Ball auch gleich patentieren lassen können, so viel wie sie damit unterwegs waren. Nach 15 Minuten war es dann endlich so weit. Ein flacher Ball kam von rechts in die Mitte – präzise wie ein Schweizer Uhrwerk – und dort stand Jochen Kern, der Kapitän, als hätte er die ganze Zeit nur auf diese Chance gewartet. ZACK! Der Ball landete im Netz. 1:0! Jubel. Trubel. Eskalation. Kern mit dem Tor und gleichzeitig dem besten Lächeln des Tages. Doch nach dem Tor? Hmm, wie soll man es sagen… Waltershofen schien sich in einer philosophischen Debatte über den Sinn des Fußballspiels zu verlieren. Viel Ballbesitz, aber wenig Mut nach vorne. Stattdessen wurde fleißig quer und zurückgespielt. Die Gegner aus Munzingen probierten es mit der alten Fußballweisheit „hoch und weit bringt Sicherheit“, doch irgendwie war das mehr „hoch und weit und weg“.
Kurz vor der Pause dann plötzlich Drama! Ecke für die Gäste, und was passiert? Verwirrung im Strafraum, der Torhüter der Waltershofener wird – aus Sicht der Fans – brutalst angegangen, aber der Schiedsrichter bleibt cool und ignoriert das vermeintliche Foul. Der Ball landet schließlich im Tor, und die Munzinger jubeln – 1:1! Die Waltershofener Fans fassungslos, aber der Pausenfleischkäs tröstete zumindest einige.
Nach der Pause kamen die Blau-Weißen dann mit etwas mehr Elan aus der Kabine, vielleicht hatten sie endlich ihren Kaffee getrunken. Das Spiel wurde wieder zielstrebiger, und es gab ein paar Chancen. Doch erst ein Doppelschlag von Boris Stuckart brachte die Erlösung. Zwei Tore in kurzer Folge und plötzlich herrschte auf dem Platz wieder Ruhe. Munzingen? Bedrückt. Waltershofen? Euphorisiert. Boris Stuckart? Wahrscheinlich ein Freigetränk nach dem Spiel.
Als dann auch noch Fabian Joos zum 4:1 einnetzte, schien das Spiel gelaufen. Die SVW-Fans begannen bereits die nächsten Fangesänge zu proben. Doch Moment! Da war ja noch dieses atemberaubende Solo von Munzingen. Ein Spieler, der alles und jeden stehen ließ und das 4:2 erzielte. Großes Kino, Respekt! Aber es war zu spät – der Sieg war nicht mehr zu nehmen. Am Ende also 4:2 für den SV Waltershofen. Ein Spiel, das für die Waltershofener von Spannung, Nerven und gelegentlich ratlosen Blicken geprägt war. Aber am Ende zählte nur eins: Eine Runde weiter und ein guter Grund, den Abend am Vereinsheim ausklingen zu lassen. Prost!
Torschützen:
B.Stuckart (2), J.Kern, F.Joos
