Alles war perfekt vorbereitet am Vatertag für ein großartiges Bezirkspokal-Finale in Wyhl. Die Wolken, die am Vormittag noch unterwegs waren, hatten sich verzogen und pralle Sonne schien in die Wyhler „Belle-Arena“. Der SC Wyhl bot dem Endspiel den verdienten Rahmen und hatte für perfekte Bedingungen auf und neben dem Platz gesorgt. Die erwartete Zuschauerzahl von 2.500 Besuchern wurde sogar noch übertroffen: sage und schreibe 2.620 Zuschauer kamen ins Wyhler Fehrenwert-Stadion.
Auch die Teams des SC March und des SV Waltershofen waren logischerweise bestens vorbereitet. Rechtzeitig zum Finale stand die Mannschaft aus Waltershofen wieder in Komplett- und Bestbesetzung zur Verfügung. Das Spiel begann verhalten. Die Nervosität und der Respekt vor der ungewohnt großen Kulisse war deutlich zu spüren. Man sah beiden Mannschaften an, dass man zunächst bemüht war, sich keine Fehler zu leisten, um dem Gegner dadurch in die Karten zu spielen. In den Anfangsminuten hatten die Marcher noch leichte optische Vorteile, doch die bessere Spielanlage sah man von den ganz in Blau spielenden SVWlern. Ein erster schöner Angriff über Carlo Rösler und Giulio Capobianco landete zielgenau bei Raul Sick, der in seiner gewohnten Manier in den Strafraum eindrang und per Flachschuss ins lang Eck, eine seiner Paradedisziplinen, die frühe 1:0-Führung nach nur 10 Minuten besorgte. Der perfekte „Dosenöffner“ für dieses Spiel, zumindest aus Waltershofener Sicht.
Klar dass diese frühe Führung den Blau-Weißen Sicherheit gab. Noch 2 weitere Male war es Raul Sick, der für Gefahr für das Tor des SC March sorgte. Die Pausen, die dem SVW-Torjäger in den vergangenen Wochen immer wieder gegönnt wurden, machten sich im Pokalfinale somit bezahlt. Aber auch die anderen Goalgetter des SVW sollten noch zum Zuge kommen. Zunächst waren jedoch die Marcher am Zug, konnten aber keine große Torgefahr verströmen. Stattdessen brachten sie sich in der 27. Minute durch einen Fehlpass im Mittelfeld selbst in arge Bedrängnis. Die Kugel landete bei Mittelstürmer David Stählin, der die Situation erkannte und mit einem Heber aus rund 35 Metern Entfernung, über den Marcher Goalie hinweg, das 2:0 markierte. Waltershofen hatte nun alles im Griff und machte weiter Druck. Nur 4 Minuten nach dem zweiten Treffer packte Carlo Rösler nach einem kurzen Solo seine überragende Schusstechnik aus und ballerte die Kugel unhaltbar in den linken Torwinkel. Ein Traumtor zum 3:0 nach nur rund einer halben Stunde. Waltershofen war dem ersten Bezirkspokal-Sieg nun schon sehr nahe, obwohl immer noch rund eine Stunde zu spielen war. Kurz danach dann die erste gute Gelegenheit des SC March. Ein Freistoß aus gefährlicher Distanz flog flach Richtung Toreck, aber Torhüter Rombach war zur Stelle und konnte klären. Waltershofen hatte in Person von David Stählin noch eine weitere Chance zum 4:0, der Ball ging vor der Pause aber nicht mehr ins Tor. Mit diesem klaren Drei-Tore-Vorsprung gingen die Teams in die Pause. Viel zu verändern gab es deshalb nicht. Dennoch kam der SVW leicht verändert aus der Pause. Für Giulio Capobianco, der in Abschnitt eins über rechts ordentlich Dampf gemacht hatte, kam Nico Göpfert auf seiner gewohnten Sechser-Position ins Spiel.
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Geschehen auf dem Platz nicht sonderlich. Waltershofen war sehr dominant und die Partie spielte sich vorwiegend in der gegnerischen Hälfte ab. Der Favorit nutzte seinen Klassenunterschied überlegen aus und ließ den SC March praktisch überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Die im Vorfeld oft zitierte Tagesform, auf der es bei solch einem besonderen Spiel ankommen kann, hatte an diesem Tag nichts zu sagen. Über die gesamten 90 Minuten war es schlicht und einfach ein Klassenunterschied und die spielerische Reife und Qualität des Bezirksligisten ließ dem Kreisligisten keine Chance. Und falls doch noch jemand an einem Waltershofener Pokalsieg gezweifelt hätte, so konnten diese Bedenken allerspätestens nach einer Stunde Spielzeit mit dem 4:0, wieder durch David Stählin, zu den Akten gelegt wurden. Einen sauber in den Lauf gespielten Pass verwandelte Waltershofens Nummer 21 mit seinem 10. Pokal-Treffer zur Entscheidung. David Stählin ist damit auch der Top-Torjäger im diesjährigen Pokal-Wettbewerb. Der Käse war somit gegessen, der Drops gelutscht, wie auch immer. Soweit man es mit den Waltershofener hielt, war jetzt eigentlich nur noch Warten auf das Spielende angesagt. Aber die Mannschaft erledigte ihren Job weiter souverän und seriös, ohne in Anbetracht des bevorstehenden Erfolgs in Schönspielerei oder Nachlässigkeiten zu verfallen. Nur in den allerletzten Minuten schien die Konzentration verständlicherweise ein bißchen nachzulassen, was der SC March zum Ehrentreffer zum 4:1-Endstand nutzten. So hatten auch die Marcher wenigstens ein bißchen was zu bejubeln. Nach dreiminütiger Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Pelka die extrem faire Partie und ab dann jubelten nur noch die Blauen. Und zwar sehr lange. 😊
Torschützen:
D.Stählin (2), R.Sick, C.Rösler