Interview mit Trainer Giuseppe Paletta

Vor dem letzten Spieltag vor der Winterpause trafen wir unseren Coach Giuseppe Paletta für ein Interview.
Viel Spaß beim Lesen.

inTeam: Hallo Seppe. Wie geht’s? Zuallererst einmal herzlichen Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft.
G.Paletta: Hallo Reini, mir geht es gut soweit. Und wenn nicht, werf ich einen kurzen Blick auf die Tabelle.
Vielen Dank für die Glückwünsche. Auch wenn das ein wertloser Titel ist, darf man als Mannschaft aber auch als Verein stolz drauf sein.

inTeam: Der 16. Spieltag muss erst noch gespielt werden. Doch wie auch immer dieses Spiel ausgehen wird, der SVW wird mit einem mehr oder weniger großen Punktepolster als Tabellenführer in die Winterpause gehen. Hattest du mit solch einer erfolgreichen Vorrunde gerechnet oder sie sogar geplant?
G.Paletta: Nein, überhaupt nicht. Nicht dass ich uns das nicht zutrauen würde. Aber das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger bekanntlich das Schwerste. Dazu kamen 3 starke Kreisliga-A-Aufsteiger und Au-Wittnau als „eigentlich“ gestandene Landesliga-Mannschaft in der Bezirksliga hinzu. Wir hatten in der Hinrunde das Momentum oft auf unserer Seite und haben es mit einer einzigen Ausnahme voll genutzt. Nichtsdestotrotz wäre es schade, am letzten Spieltag im Jahr 2024 nicht weitere 3 Punkte auf unsere Habenseite zu schreiben.

inTeam: Ihr führt die Tabelle nun schon permanent seit dem 6. Spieltag an. Liegt es vor allem an eurer Konstanz oder sind die anderen Teams zu unbeständig und haben somit euren deutlichen Vorsprung in der Tabelle begünstigt?
G.Paletta: Meiner Meinung nach liegt das an unserer Konstanz. Die anderen Mannschaften, die oben mitspielen, haben auch alle eine sehr gute Punktausbeute. Platz 2 z. B. hat in 14 Spielen gerade mal 2 verloren – schon allein das ist eine überragende Bilanz. So wird einem noch deutlicher, was wir in dieser Hinrunde erreicht haben. Natürlich haben sich die Mannschaften alle gegenseitig Punkte genommen, aber wir haben nur davon profitiert, weil wir an den entscheidenden Spieltagen die Siege eingefahren haben.

inTeam: Du hast die Siege angesprochen. 12 Siege aus 13 Spielen stellen eine sensationelle Bilanz dar. Davon waren 7 Siege mit nur einem Tor Unterschied. Und 5 Mal habt ihr einen zwischenzeitlichen Rückstand noch in einen Sieg gedreht. Woher hat die Mannschaft diese Mentalität in den entscheidenden Phasen im Spiel die Ruhe zu bewahren und die Partien routiniert zu Ende zu spielen. Kann man so etwas trainieren?
G.Paletta: Mittlerweile sind wir uns dessen bewusst, was wir auf den Platz bringen können und wir dadurch nur schwer zu schlagen sind. Unabhängig von Ihrer fußballerischen Qualität, haben die Jungs über die Jahre nun eine gewisse Selbstsicherheit gewonnen, die auch kritische Situationen im Spiel besser meistern lässt. Da helfen Spieler wie Nico Schopp, Julian Dettinger, Jan Bilharz, David Stählin und Nans Rüttgers natürlich immens. All das geht nur wenn wir an unsere Grenzen gehen und die absolute Leidenschaft an den Tag legen. Das versuchen wir im Training sowie auch in den Besprechungen der Mannschaft mitzugeben. Nicht arrogant, aber selbstsicher!

inTeam: Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem die SVW-Offensive geglänzt hat und insbesondere im ersten Bezirksliga-Jahr die Defensive sehr anfällig war, sieht es „hintendrin“ nun ganz anders aus. Immerhin habt ihr in dieser Vorrunde schon 3 x „zu Null“ gespielt und mit nur 21 Gegentreffern aktuell die zweitbeste Abwehr der Liga. Zufall oder wurde hier explizit etwas verändert?
G.Paletta: Wir bereiten uns intensiver auf den Gegner vor und versuchen, die Stärken des Gegners vorab aufzuzeigen. Die Absicht dahinter ist, dass die Jungs sich gut vorbereitet fühlen auf das, was auf Sie zukommen wird. Durch die Variation mit der 3er bzw. 5er Kette haben wir auch viel an Stabilität gewonnen, ohne unsere offensive Kraft zu verlieren. Das verlangt deutlich mehr Laufarbeit und richtige Einschätzung der Spielsituationen, aber das schaffen die Jungs aktuell auf sehr hohem Niveau. Gleichzeitig muss auch die Entwicklung unseres Keepers Mario Rombach erwähnt sein. Auch er hat uns einige Punkte festgehalten!

inTeam: Womit wir beim Personal wären. Es gab zwar einige Verletzungen in der Vorrunde, die z.T. auch mit mehrwöchigen Ausfallzeiten verbunden waren. Aber das ganz große Verletzungspech hattet ihr meiner Meinung nach nicht. Und wenn doch mal ein Stammspieler ausgefallen ist, konnte es immer gut kompensiert werden. Das war sicher auch ein großer Pluspunkt, der Euch für die gute Bilanz weiter geholfen hat. Siehst du das ähnlich?
G.Paletta: Schwierig das zu beurteilen. Also ja, das große Verletzungspech hatten wir nicht (mit Ausnahme von Nico Göpfert und Niklas Müller, die uns beide in nur je 4 von 13 Spielen zur Verfügung standen). Trotz allem hatten wir an vielen Spieltagen die Sorge, 15 Kaderspieler zu benennen. Oder wiederum Jungs wie z.B. Philipp Schneider, die seit Wochen durchbeißen und denen eine Pause auch mal guttun wird. So kommt es auch dazu, dass wir bereits 24 verschiedene Spieler bei Kader 1 eingesetzt haben. Das Schöne daran ist, dass egal wer aufgelaufen ist, seine Leistung abgerufen hat und immer im Dienste der Mannschaft stand.

inTeam: Ist während oder nach der Winterpause mit personellen Veränderungen in Form von Zu- oder Abgängen zu rechnen
G.Paletta: Wir haben bisher je einen fixen Zu- und Abgang zu vermelden. Pascal Bilharz wird sich nach der Winterpause dem FC Rimsingen anschließen. Dafür haben wir es geschafft, einen Waltershofener Jungen von uns zu überzeugen. Der bislang in der A-Jugend Oberliga beim Bahlinger SC spielende Felix Hercher wird sich uns anschließen. Des Weiteren haben wir immer wieder Jungs zum Probetraining bei uns, aber aktuell nichts weiter zu vermelden.

inTeam: Als Saisonziel wurde vor der Saison ein Platz im gesicherten Mittelfeld ausgegeben. Ich denke, es ist nicht vermessen, dies nun deutlich nach oben zu korrigieren. Nennen wir das Kind beim Namen: ist nun der Aufstieg in die Landesliga das erklärte Ziel?
G.Paletta: Wir wollen jedes Mal als Sieger vom Platz gehen, das muss unser Anspruch sein. Wo die Reise in der Rückrunde hingeht, werden wir dann sehen. Aber nein, der Aufstieg in die Landesliga wird kein vorgegebenes Ziel sein.

inTeam: Nach dem heutigen Spiel habt ihr euch aber auf jeden Fall erst mal eine Pause verdient. Werdet ihr in diesem Winter bei Hallenturnieren antreten und wann soll dann die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnen?
G.Paletta: Absolut! Ich denke, dass uns allen eine Pause gut tun wird. Tatsächlich haben wir eine Mannschaft für das Hallenturnier in Endingen angemeldet, aber das liegt zu 100 % in den Händen von den Jungs. Ich halte mich da raus und kümmere mich nun erstmal um meine Frau und meine 3 Buben. Am 24. Januar treffen wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen und am Montag 27. Januar beginnt die Wintervorbereitung.

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