
Es war an der Zeit Vereinsgeschichte zu schreiben. Und dies taten die Jungs vom SV Waltershofen am Sonntag beim Spiel gegen den SV Au-Wittnau. Bis es aber soweit war, gab es noch harte fußballerische Arbeit zu verrichten und ein bißchen Glück war auch dabei. Die Gäste aus Au-Wittnau hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen, der SVW wirkte hingegen in manchen Phasen ungewohnt nervös und gehemmt.Was aber angesichts der historischen Chance, die sich ihnen bot, auch nur allzu verständlich war. Die größte Chance, um in Führung zu gehen, hatten die Gäste in der 20. Minute. Ein Heber über Torhüter Rombach hinweg, sprang aber kurz vor der Torlinie noch einmal auf und hüpfte dann um wenige Zentimeter über die Latte. Bei einer weiteren Chance verteidigte der SVW sein Tor mit Mann und Maus und schließlich war es Dario Capobianco, der per Kopf auf der Linie den Rückstand verhinderte. Kurz vor Ende hatte Waltershofen in Person von David Stählin seine beste Gelegenheit der ersten 45 Minuten. Sein Schuss ging aber knapp vorbei.
Waltershofen war gewillt, die zweite Halbzeit besser zu gestalten. Das konnte man dem Team anmerken, als es schon frühzeitig wieder auf den Platz zurückkehrte, deutlich bevor sich die gegnerische Mannschaft zum Wiederanpfiff einfand. Und in der zweiten Hälfte gelang es den Blau-Weißen besser, den Gegner vom Tor fernzuhalten. Die ganz großen Chancen für die Gastmannschaft blieben nun zunächst aus. Waltershofen hatte nun mehr Kontrolle über das Spiel und spielte geduldig aus der Abwehr heraus. Der entscheidende Kick in der Offensive fehlte aber immer noch. Dieser kam aber Mitte der zweiten Hälfte in Person von Raul Sick, der nach dreiwöchiger Verletzungspause wieder erstmals auf dem Platz stand. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung luchste er seinem Gegenspieler den Ball ab und zog unwiderstehlich auf und davon, bediente Mittelstürmer Stählin mustergültig und dieser umspielte mit all seiner Routine noch den Torwart und markierte das erlösende 1:0. Den Einheinmischen war die Erleichterung anzumerken und man versuchte nicht mehr zu viel zu riskieren, denn selbst ein Unentschieden war für die Meisterschaft ausreichend. Die Gäste hingegen versuchten das Tempo noch mal anzuziehen, aber beiden Teams war das kräfteraubende Spiel bei knapp 30 Grad schon deutlich anzusehen. Als sich kurz vor Ende der siebenmütigen Nachspielzeit die Waltershofener Bank bereits zum finalen Jubel aufgereiht hatte, spielte der SVW noch einen Konter durch die Mitte aus. Jan Bilharz konnte schließlich mutterseelenalleine auf den Gäste-Torwart zulaufen, um dann den mitgegangenen Giulio Capobianco zu bedienen, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Der gut leitende Schiedsrichter pfiff anschließend sofort die Partie ab und damit war der größte Erfolg der Fußballer in der Vereinsgeschichte perfekt und die große Partie konnte beginnen.
Torschützen:
D.Stählin, G.Capobianco