Zum letzten Spiel vor der Winterpause trat der SVW gegen den TuS Binzen an. Das Hinspiel hatte Waltershofen deutlich mit 0:3 verloren. Davon ließ man sich aber nicht beeindrucken und einmal mehr ging man trotz der Tabellensituation beherzt zu Werke. Nach einer anfänglichen Ausgeglichenheit, in der die Gäste einmal am Pfosten scheiterten, übernahm Waltershofen nach und nach die Kontrolle über das Spiel. Insbesondere die mit Niklas Müller und Tim Gremmelspacher besetzten Außenbahnen sorgten in der ersten Hälfte immer wieder für einigen Druck über die Flügel. Und so war es auch eine Balleroberung von Niklas Müller, die das 1:0 einleitete. Seine Hereingabe zum frei stehenden Carlo Rösler musste dieser nur noch über die Linie drücken. Waltershofen setzte nach und versuchte sich immer wieder mit Distanzschüssen. Die erste Führung des SVW hielt rund 10 Minuten. Dann konnten die Gäste ausgleichen, als die SVW-Abwehr nicht in der Lage war, einen Einwurf von der rechten Angriffsseite der Gäste zu klären. Der Ball wurde durchgereicht, bis schließlich in halblinker Position der aufgerückte Binzener Außenverteidiger in guter Schussposition war und mit einem platzierten Schuss den Ausgleich markierte. Doch bereits mit der nächsten Chance für Waltershofen führten sie wieder. Ein schön getimter Freistoß von Rösler aus dem Halbfeld landete genau auf dem Kopf des eingelaufenen Nico Schopp, der den Ball zum 2:1 ins Tor verlängerte. Bis zur Pause blieb Waltershofen weiter am Drücker, konnte aber nicht weiter erhöhen.
Die zweite Hälfte begann mit einer kuriosen Schiri-Entscheidung. Die Binzener führten den Anstoß zum zweiten Durchgang aus und wollten den Ball schnell in die Spitze befördern. Dies misslang aber deutlich und die Kugel rollte weit neben dem Waltershofener Tor ins Toraus. Einige Binzener monierten zunächst vorsichtig, dass noch ein Waltershofener am Ball gewesen wäre. Der Schiedsrichter fiel darauf herein und der untätige Linienrichter zeigte einfach gar nichts an. Der Eckball kam gefährlich, brachte aber zunächst „nur“ eine weitere Ecke ein. Dieser Eckball führte zur dritten Ecke in Serie, welche die Gäste nach einem wilden Gestochere schließlich zum 2:2-Ausgleich nutzen konnten. Nun drohte das Spiel zu kippen, denn jetzt waren es die Gäste, die ordentlich Druck aufs Waltershofener Tor ausübten. Diese Druckphase gipfelte in der Führung für Binzen, die einen Foulelfmeter nach gut einer Stunde zum 2:3 verwerten konnten. Das Spiel drohte zu kippen, doch keine Minute später hatte Waltershofen bereits zum 3:3 ausgeglichen. Carlo Rösler erkannte, dass man ihm zu viel Platz ließ und nutzte diese zu einem schönen Effet-Schuss, wohlgemerkt mit seinem ansonsten eher unterbeschäftigten rechten Fuß. Und jetzt war Waltershofen das Team, welches wieder nachsetzte. Nur wenige Minuten später versuchte sich Rösler erneut mit einem Rechtsschuss, den der Torwart dieses Mal abwehren konnte. Allerdings viel zu schwach und genau vor die Füße von David Stählin, der sich die Chance nicht entgehen ließ und das 4.3 markierte. Nun wogte das Spiel hin und her. Binzen machte wieder viel Alarm. Dennoch sah es bis wenige Minuten vor Schluss so aus, dass Waltershofen tatsächlich die 3 Punkte zuhause behalten konnte. Doch leider fiel in den letzten Spielminuten alles in sich zusammen. Zunächst erzielten die Gäste wieder nach einer Ecke per Kopf den 4:4-Ausgleich. Und nur 2 Minuten später lagen die Gäste in Führung. Waltershofen monierte Abseits, was es aber wohl nicht war. Dafür war das Abwehrverhalten der Innenverteidigung in dieser Szene aber zu dürftig, um den bulligen Binzener Mittelstürmer aufhalten und das 4:5 verhindern zu können. Und es dauerte wieder nur 2 Minuten und es hieß 4:6. Wieder nach einem Foulelfmeter, der aber, gelinde gesagt, ein Witz war. Noch mal 2 Minuten später fing sich Waltershofen einen Konter ein und die Gäste nutzten es eiskalt zum 4:7. In nur 6 Minuten konnten die Gäste 4 Treffer erzielen und hatten anschließend sogar noch eine weitere Großchancen, die aber Leon Niemeier im 1:1 vereiteln konnte. Dann war der Traum vom zweiten Saisonsieg endgültig ausgeträumt und das Spiel zu Ende. Lange hatte es nach einem Sieg ausgesehen, doch durch eine unkonzentrierte Schlussphase und 2 fatale Fehlentscheidungen des Schiedsrichters sah man sich um den verdienten Lohn für dieses engagierte und phasenweise mitreißende Spiel gebracht.
Torschützen:
C.Rösler (2), N.Schopp, D.Stählin