Alte Herren starten mit Derbysieg ins Kunstrasenzeitalter
Die Zeiten der roten Erde sind in Waltershofen endgültig vorbei. Seit zwei Wochen hat der Sportverein eine nagelneue Kunstrasenanlage am Start, die in den eigenen Reihen für Begeisterung und bei den Gästen für Bewunderung sorgt. Bislang fehlte nur noch eins zum vollkommenen Glück der Blau-Weißen – der erste Heimsieg auf dem neuen Teppich. Nachdem es in bereits sechs Partien weder der Jugendabteilung noch den Aktiven gelungen war, in der neuen Arena einen Dreier einzufahren, fühlten sich die Alten Herren des SVW nun dazu berufen, hier Geschichte zu schreiben. Wie macht man’s nun, damit es denkwürdig wird? Klar, man lädt sich den Lokalrivalen aus Opfingen ein, gegen den ohnehin noch eine offene Rechnung zu begleichen ist. So kam es also am vergangenen Mittwoch zum prestigeträchtigen Derby der Blau-Weißen gegen die Roten in der Ü35-Ausgabe. Auf dem im Licht der tief stehenden Sonne glitzernden, künstlichen Grün entwickelte sich von Beginn an ein ansehnliches Spiel. Zwei stark besetzte Teams kamen mit den neuen Bedingungen gut zurecht und zeigten gepflegten Altherrenfußball. Wenn auch auf beiden Seiten nicht alles gelang, Platzfehler gab es an diesem Abend nicht und das Spielgerät wurde weitgehend kontrolliert über das Korkgranulat befördert. Allmählich gewannen die Gastgeber die Oberhand, bauten zunehmend Druck auf die Opfinger Defensive auf und konnten schon nach einer Viertelstunde erstmals Kapital aus ihren Bemühungen schlagen. Über den linken Flügel wurde der Ball in den Strafraum gegeben, dort aus kürzester Distanz gleich doppelt nicht verwertet, um letztendlich quergeschoben und von Simon S. eingenetzt zu werden. Eine Führung, die den Waltershofener Routiniers Sicherheit gab. In der Folge blieben die Gäste zwar auf Augenhöhe, auf Seiten der Blau-Weißen agierte man aber selbstbewusst und unternahm weitere Versuche, zu Zählbarem zu kommen. Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann Manuel S., der nach blitzartigem Umschalten an der Strafraumkante eine Hereingabe von rechts zum 2:0 im Gehäuse unterbringen konnte.
In Hälfte zwei mussten die zahlreich erschienenen Fans beider Vereine den Eindruck gewinnen, dass Waltershofen den Fuß vom Gas genommen hatte. Weil zusätzlich eine alte SVW-Krankheit aufkeimte, nämlich die Selbstverwirrung durch unausgegorene Spieler- und Positionswechsel, gab man einige Spielanteile an die Opfinger ab. Diese ließen ihrerseits erkennen, dass sie den Derbysieg nicht einfach zu verschenken hatten und drängten zeitweise auf den Anschlusstreffer. Unter tatkräftiger Mithilfe der SVW-Defensive stellte der SVO in der 65. Minute auch auf 1:2 und hielt die Partie damit weiterhin offen. Hüben wie drüben ergaben sich anschließend Gelegenheiten, den Spielverlauf mit weiteren Treffern entscheidend zu beeinflussen. Weil die Heimelf sich aber zwischenzeitlich wieder stabilisiert hatte, blieb der Gäste-Ausgleich aus und man brachte den historischen Erfolg über die Zeit. In Minute 78. machte Ralf B. gar den sprichwörtlichen Sack zu, indem er mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke den Opfinger Schlussmann überlistete. Vollste Zufriedenheit war an den Gesichtern der Waltershofener Akteure abzulesen. Stolze Besitzer einer modernen, gelenkschonenden Polyethylen-Wiese und frischgebackene Derbysieger nach langer Pandemiezwangspause. Blau-weißes Herz, was willst du mehr? Da war doch das Sahnehäubchen, dass die von Bruno G. souverän geleitete Partie jederzeit fair geführt worden war und man den Abend anschließend gemeinsam in freundschaftlicher Atmosphäre bei Kaltgetränken und einem Snack ausklingen lassen konnte. So machen wir das gerne wieder!
Für den SVW spielten:
E.L’Altrella
M.Kratschmer, St.Weidner, D.Dettinger
F.Amrein, R.Bruder, S.Stork, H.Leistert
Th.Rees, K.Dettinger, M.Seifert
F.Gutmann, R.Mayer, F.Hug, R.Glöckler