SV Waltershofen – SG Simonswald/Obersimonswald 1:5

Gegen den aktuell ersten Verfolger in der Bezirksliga erlebte das Team des SVW und seine Fans einen rabenschwarzen Ostersonntag. Auf dem Waltershofener Kunstrasen spielten die Teams vor einer ansehnlichen Kulisse, die eines Bezirksliga-Spitzenspiels absolut würdig war. Aber Waltershofen musste, wie schon eine Woche zuvor in Emmendingen, noch in der ersten Viertelstunde den 0:1-Rückstand hinnehmen. Einen Foulelfmeter, verursacht von Giulio Capobianco, bescherte den Gästen schon nach 15 Minuten die Führung. Die Waltershofener protestierten heftig gegen die Elfmeter-Entscheidung. Dass es einen strafbaren Kontakt gab, war dabei wohl weniger das Thema. Viel eher monierte man, dass das Foul vom Schiedsrichter innerhalb des Strafraums geahndet wurde. Und tatsächlich scheint man auf den Video-Bildern der SoccerWatch Kamera recht deutlich zu erkennen, dass zumindest die erste Berührung deutlich außerhalb des Sechzehners geschah. Nur wenige Minuten später gab es eine lange Diskussion um einen Eckball für den SVW. Nach langem Hin und Her entschied der Schiri auf Ecke für die Einheimischen. Aber vor der Hereingabe von Sick, die zur Ecke abgewehrt wurde, war der Ball wohl schon im Toraus. Wie dem auch sei, die hereinsegelnde Ecke nutzte Carlo Rösler zum Kopfball. Der Ball flog in hohem Bogen in Richtung langes Eck, wo ein Gästespieler auf der Linie klären konnte. Vermeintlich mit der Hand, doch das Spiel lief weiter. Den Nachschuss von David Stählin konnte der Torwart mit viel Mühe parieren. Aber auch in dieser Szene könnte man anhand der Videobilder vermuten, dass der Schiedsrichter falsch lag, als er auf Weiterspielen entschied. Aufgrund der Körperhaltung des Torhüters lag es nahe, dass sich der Ball komplett hinter der Linie befand. Vielleicht war es ausgleichende Gerechtigkeit, denn die Ecke hätte es eigentlich nicht geben dürfen. Aber auch all diese Entscheidungen zuungunsten der Gastgeber dürfen keine Entschuldigung für die Black-Outs sein, die sich die Waltershofener Abwehr in der Folgezeit leistete. Keine 2 Minuten nach dieser strittigen Szene vor dem Gästetor, verschätzte sich Nico Schopp bei einem aufspringenden Ball, unterlief die Kugel dadurch und auch der heraus stürmende Keeper Mario Rombach machte in dieser Szene keine glückliche Figur. Den Simonswälder Marc Grunwald kümmerte all dies nicht und er markierte das 2:0. Doch damit noch nicht genug der Slapstick-Szenen. Nach noch nicht einmal einer halben Stunde lagen die Gäste bereits 3:0 vorne. Getreu dem Motto „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ standen sich Rombach und Verteidiger David Merkle gegenseitig im Weg, so dass keiner von beiden den harmlosen Ball innerhalb des Strafraums klären konnte. Auch hier zeigten sich die Gäste hellwach und Lukas Fehrenbach schob den Ball ins leere Tor. Nach noch nicht einmal einer halben Stunde bereits drei kalte Duschen, die man sich weitestgehend selbst zuzuschreiben hatte. Lobenswert aber dann der Einsatz des SVW, der sich nicht aufgab und nun seine beste Phase hatte. Besonders wenn Niklas Müller auf dem linken Flügel in Aktion trat, wurde es einigermaßen gefährlich für das Tor der SGSO. Auch Raul Sick konnte in einigen Situationen seine Dynamik ausspielen und tauchte einige Male gefährlich vor dem Tor aus. Und kurz vor der Pause scheiterte David Stählin am Außenpfosten. Nach dem Ungeschick der ersten halben Stunde kam nun also auch noch Pech dazu. Ein Anschlusstreffer noch vor dem Seitenwechsel hätte dem Spiel vielleicht eine Wendung geben können.
Mut schöpften die SVW-ler dann aber doch wieder durch das 1:3, welches Raul Sick in der 50. Minute nach einem unwiderstehlichen Solo durch den kompletten gegnerischen Strafraum erzielen konnte. Hier monierten die Gäste ein vorangegangenes Foul im Mittelfeld, welches vom Schiri aber nicht geahndet wurde. Die Freude und Hoffnung jener, die es mit dem SVW hielten, dauerte aber nicht lange. Keine 5 Minuten später konnten die Gäste den 3-Tore-Abstand wiederherstellen. Und wieder leistete der SVW dabei Unterstützung. Dieses mal aber mit kompletter Passivität. Bei einer Ecke, die an den langen Pfosten flog, konnte Scheer völlig unbedrängt einköpfen. Dies zog dem SVW endgültig den Stecker, auch wenn noch über eine halbe Stunde zu spielen war. Waltershofen reagierte mit 5 Auswechslungen innerhalb von 10 Minuten, die aber keinerlei Wirkung mehr zeigten. In der Schlussphase waren es eher wieder die Gäste, die die besseren Chancen hatten. Das 1:5 zwei Minuten vor Spielende, erneut per Foulelfmeter, war somit nur noch das i-Tüpfelchen auf ein aus Waltershofener Sicht völlig missratenes Spitzenspiel. Die Gäste aus Simonswald und Obersimonswald gewannen die Partie aufgrund ihrer enormen Effektivität und Gnadenlosigkeit vor dem Tor hoch verdient. 

Torschütze:
R.Sick

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