FC Neuenburg – SV Waltershofen 7:6 n.E.

Im 18. Pflichtspiel der Saison ereilte das Waltershofener Team die erste Niederlage. Und das ausgerechnet im Bezirkspokal, wo eine Niederlage leider nicht mehr auszumerzen ist. Nach 120 Minuten und einem Elfmeterschießen unterlag man dem aufstrebenden Liga-Konkurrenten aus Neuenburg mit 6:7. Somit ist der Traum vom Pokal-Halbfinale und der Teilnahme am Südbadischen Verbandspokal in der kommenden Runde leider ausgeträumt.

Neuenburg zeigte sich als der erwartet starke Gegner und hatte in der ersten Viertelstunde mehr von der Partie, doch die Führung erzielte Waltershofen. Bei einem Freistoß war Kapitän Nico Schopp mit in den gegnerischen Strafraum aufgerückt und erzielte mit einem wuchtigen Kopfball die Führung für sein Team. Nun aber übernahm der SVW deutlich das Kommando auf dem Platz. Mit der Zeit verdiente man sich die Führung sozusagen nachträglich. Und mit zunehmender Spieldauer häuften sich auch die Chancen für die Gäste. Die größte Gelegenheit bot sich Jan Bilharz, der auf einen Rückpass eines Neuenburger Verteidigers lauerte und diesen auch locker erlaufen konnte. Mit der Pike beförderte er die Kugel am gegnerischen Torhüter vorbei, doch anstatt ins Tor ging der Ball an den Pfosten. Wenige Minuten später war es dann aber doch geschehen. Nach einer Traumkombination von Sick und Rösler am linken Flügel passte Raul Sick quer durch den Sechzehner auf Bilharz, der mit einem schönen Flachschuss zum 0:2 vollendete. Wieder einmal schien alles nach Plan und zum Wohlgefallen des SVW und seiner Anhänger zu laufen. Doch praktisch mit der letzten Aktion vor der Pause erzielten die Gastgeber aus dem oft zitierten „Nichts“ heraus den Anschlusstreffer. Neuenburgs Daniel Briegel traf per Direktschuss ins Tor. Wo Waltershofen noch Pech hatte mit dem Pfostentreffer, war das Glück nun auf Seiten der Einheimischen. Der Schuss sprang vom langen Pfosten an die Querlatte und dann ins Tor.

In der zweiten Hälfte sollte sich das Geschehen aber wieder deutlich in die Waltershofener Hälfte verlagern. Mit dem Wind im Rücken machte Neuenburg ordentlich Druck und kam nach einer knappen Stunde zum 2:2-Ausgleich. Waltershofener Chancen resultierten in dieser Phase vornehmlich aus Einzelaktionen von Raul Sick, der aber zumeist im letzten Moment noch geblockt werden konnte. Erst in der Schlussviertelstunde wurde Waltershofen wieder deutlich offensiver und scheiterte mit einem Bilharz-Freistoß an einem auf der Linie postierten Neuenburger, der per Kopf klären konnte. In der Schlussminute hätte Nans Rüttgers alles klar machen können, doch er ließ sich freistehend im gegnerischen Sechzehner zu viel Zeit mit dem Abschluss, so dass dieser nicht mehr gefährlich wurde. Somit ging es in die Verlängerung.

In dieser war die Partie relativ ausgeglichen. Zwei mal konnte SVW-Keeper Michi Hagin mit tollen Paraden einen Rückstand verhindern und die Partie stand dann auch nach 120 Minuten weiter 2:2-Unentschieden. Ein Elfmeterschießen musste über den Einzug ins Halbfinale entscheiden.

Dieses ging für den SVW gar nicht gut los, denn gleich mit dem ersten Elfer scheiterte Nico Schopp. Doch die Neuenburger machten es zunächst nicht besser. Nach dem dritten Waltershofener Elfer führte der SVW mit 2:0, denn Carlo Rösler und Daniel Schulzke trafen. Aber Neuenburg konnte seinerseits mit dem dritten Schuss auf 1:2 verkürzen. Anschließend scheiterte Jan Bilharz und der FCN konnte ausgleichen, es stand also 2:2 nach 4 Elfmetern. Den letzten Elfmeter des SVW verwandelte Giuseppe Paletta sicher und so musste Neuenburg zwingend seinen letzten Schuss verwandeln um im Spiel zu verbleiben. Der Ball kam mittig aufs Tor, Michi Hagin war sogar mit einer Hand am Ball, aber irgendwie kullerte das Spielgerät doch noch zum 3:3 ins Tor. Sven Dorst machte weiter und brachte den SVW wieder mit 4:3 in Führung, doch auch der Neuenburger Elfer saß. Als siebter Schütze des SVW trat Dario Capobianco an und traf nicht. Der Neuenburger Keeper hielt somit seinen dritten Elfmeter. Der folgende Elfmeter des FCN war drin und katapultierte die Gastgeber ins Halbfinale. Waltershofen war zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen.

Viel konnte man dem SVW nicht vorwerfen. Man hatte es mit einem der stärksten und auch selbstbewusstesten Gegner in dieser Runde zu tun. Somit war an diesem Tag der SVW nicht so dominant wie in den allermeisten Spielen bisher in dieser Saison. Darunter litt auch der Angriffsdruck, speziell in der zweiten Hälfte. Ein Manko war vielleicht die mangelnde Chancenverwertung in der ersten Hälfte. Mit etwas mehr Glück hätte Waltershofen auch mit einem 3:0 statt einem 2:1 in die Pause gehen können. Dann wären die Gastgeber wohl nicht mehr zurück gekommen. So musste man eben in das Lotteriespiel Elfmeterschießen. Im Sommer beim Endspiel des Weinwander-Pokals war man in dieser Disziplin noch erfolgreich, diesmal hat es nicht sollen sein. Schade, denn mit den bislang gezeigten Leistungen wäre der SVW sicher auch ein heißer Anwärter auf den Pokalerfolg gewesen. Diesen Unterfangen können nun stattdessen die Neuenburger angehen.

Torschützen:
N.Schopp, J.Bilharz

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